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Daishin Zen: Ein individueller Weg in Freiheit, Kraft und Stille

Erstes Rohatsu in der neuen Daishin Rinzai Zen Linie

von Zen-Meister Hinnerk Syobu Polenski

Wir wachsen. Und wie das so ist in Wachstums-Phasen, wachsen auch wir aus unseren alten Kleidern heraus. Sie sind zu eng, zu klein geworden. Neue Jacken, Hosen, Röcke müssen her. So lässt sich der Prozess, in dem die Daishin Zen-Familie gerade steckt ganz gut beschreiben. Wir treten ein in eine neue Wachstums-Phase.

1989 – also vor 23 Jahren - wurde die erste Daishin Zen-Linie geboren: „Zen für Frauen“. Daraus wurde im Laufe der Jahre „Zen, der weibliche Weg“ und schließlich „Yin-Zen“. 1991 folgte „Zen-Leadership“. Das „Traditionelle Zen“ kam 1999 als dritter Schwerpunkt dazu. Und wie das auch bei Kindern ist, die erwachsen werden, lernen wir dazu, entwickeln uns, haben neue und erweiterte Ansprüche und Fähigkeiten. Dieses natürliche Wachstum führte in diesem Jahr im Daishin Zen zu einer Neuorientierung und Umstrukturierung.

Entstanden sind mehr Möglichkeiten, neue Wege und eine größere Auswahl an Angeboten Im Daishin Zen. In nach wie vor drei Linien können ganz unterschiedliche Menschen mit ganz unterschiedlichen Bedürfnissen „ihren“ individuellen Zen-Weg gehen.

Aus dem ehemals „Traditionellen Zen“ ist nun „Daishin Rinzai Zen“ geworden. Aus „Yin-Zen“ wurde „In-Zen“. „In“ ist die japanische Bezeichnung für „Yin“ – da haben wir uns auch sprachlich unseren japanischen Wurzeln angepasst. Inhaltlich steht „In-Zen“ für traditionelles Zen gepaart mit Freude, Offenheit und Leichtigkeit.

Das neue „Daishin Rinzai Zen“ steht für Sunyata (Leerheit) und Authentizität. Unsere japanische Tradition spiegelt sich in dieser Linie am deutlichsten, wenngleich auch hier eine Anpassung an die Menschen im Westen erfolgt. „Daishin Rinzai Zen“ ist der traditionelle, eindeutige Zen-Weg. Viele meiner Schüler und Schülerinnen gehen ihn. Das erste Sesshin in dieser neuen Linie steht jetzt Ende November an (siehe Seminar-Angebote).

Erstes „In-Zen“-Sesshin mit Freude angenommen

Das erste Sesshin der „In-Zen“-Linie hat jetzt im Oktober stattgefunden. Es hat bestätigt, dass die neuen, noch feiner abgestimmten Abläufe und Angebote den Bedürfnisse vieler Menschen im Westen nahe kommen. Es ist leichter, offen und steht für Freude, ohne der spirituellen Tiefe etwas zu nehmen. Im Gegenteil, die spirituelle Begleitung ist im Sesshin-Ablauf verstärkt und bleibt weiterhin persönlich ausgerichtet auf den Weg des Einzelnen. Doch macht ein etwas moderaterer Sesshin-Ablauf es viel mehr Menschen möglich, an einem 7-tägigen Zen-Training teilzunehmen. So beginnen wir z.B. im „In-Zen“ morgens um 5.30 Uhr mit der Rezitation und enden mit der Rezitation um 21.00 Uhr. Im Vergleich dazu beginnt der Tag im „Daishin Rinzai Zen“ um 3.3o Uhr und endet frühestens um 23.00 Uhr. Das „In-Zen“ ist außerdem geprägt von einer größeren Präsenz des Lehrers während des Sesshins im Zendo. Auf diese Weise unterstütze ich die zahlreichen Zen-Anfänger und Schüler in ihrer Übung. Spaziergänge in und Berührungen mit der Natur sind weitere Zeichen der Leichtigkeit und Freude, die „In-Zen“ ausmachen.

Zen-Leadership fokussiert

Die dritte Linie ist „Zen-Leadership“. Auch die Angebote und Möglichkeiten der Menschen, die sich in diesem Bereich wiederfinden, haben sich erweitert und sind noch konkreter abgestimmt worden auf die Bedürfnisse und Probleme der Menschen, die im Arbeitsalltag ihren Mann bzw. Frau stehen.

So gibt es seit letztem Jahr regelmäßig vier Tage Zen-Leadership Seminare: Raum und Zeit für mehr Stille und „Innere Orientierung“; mehr Spiritualität und der Weg vom Seminar zum Sesshin (Einherz).

 
Ich versuche, diese drei Linien des Daishin Zen mit ausführlichen inhaltlichen Angeboten zu unterstützen. Das Buch „Hör auf zu denken, sei einfach glücklich“ steht im Einklang mit den Inhalten der neuen Linie „In-Zen“. Das Buch ist seit seinem Erscheinen im Februar 2012 sehr erfolgreich und berührte die Herzen vieler Leserinnen und Leser. Es wird demnächst in seiner 3. Auflage erscheinen. Ich sehe es als einen Leitfaden für die Offenheit und Leichtigkeit des In-Zen.

Analog dazu ist das Buch, „Die Linie im Chaos“, ein Handbuch für den Bereich von Zen-Leadership, der dritten Säule des Daishin Zen. Im Herbst des kommenden Jahres erscheint „In der Mitte liegt die Kraft - Mensch bleiben in der Arbeitswelt“ - ebenfalls im Theseus-Verlag. Dieses Buch wendet sich nicht nur an Führungskräfte, sondern an alle Frauen und Männer in diesem Land, die Verantwortung tragen, sei es als Lehrer, Arzt, Journalist, Unternehmer, Selbständiger, Kindergärtner.

Das Dezember-Rohatsu: Initiation im Daishin Zen

Jetzt stellt sich „Daishin Rinzai Zen“ mit dem ersten ganz im traditionellen Stil durchgeführte Rohatsu vor, das vom 30. November bis 7. Dezember stattfindet. Dieses Dezember-Rohatsu ist auch für mich eine besondere Herausforderung: Es soll der „kürzeste Weg“ zu Freiheit, Kraft und Stille sein.

Der Ablauf entstammt dem des japanischen Hoko-ij. Es ist aber nicht japanisch strenger, sondern in der Form konsequenter und traditioneller. Durch eine für euch angemessene Übersetzung und verbunden mit einer persönlichen und individuellen Anpassung dieses Weges ist die direkte Begegnung mit dem 2500 Jahre alten Pfad und seinen großen Meistern wie Bodhidharma, Ikkyu, Joshu bis hin zu Oi Saidan Roshi möglich. Und das, ohne übermäßig streng und hart zu sein.

Was macht das Dezember Rohatsu 2012 so besonders?

  • Ich werde wahrscheinlich direkt aus Japan zu diesem Sesshin kommen. Im Gepäck habe ich dann neue Hilfen, Fahrzeuge und alternative Weg für euch - abgestimmt mit meinem Lehrer und unserer japanischen Tradition.
  • Wir haben Zeit zusammen, da nur ernsthafte und fortgeschrittene Schülerinnen und Schüler dabei sein werden.
  • Shin-Gyu Kang, der koreanische Taekwon-Do Meister, wird uns eine Idee von Do und Samurai Geist geben.
  • Es ist die Zeit im Jahr, in der es uns leichter fällt, das Herz zu öffnen und dennoch tief und kraftvoll geerdet zu sein.
Aus diesen Gründen ergibt sich das Rohatsu-Thema: „Initiation im Daishin“. Deshalb eignet sich dieses Sesshin nicht nur für Anfänger, sondern besonders auch für Fortgeschrittene.

Das Februar-Rohatsu bleibt weiterhin unser Treffen der alten Schüler, besonders der Rakusu-Träger und langjährigen Zen-Schüler. Davon profitieren natürlich auch besonders "Rohatsu-Anfänger". Es ist das unberührte Juwel-Sesshin und für viele von euch der Start ins neue Jahr.

Individuelle Übungsperiode über den Jahreswechsel

Fortgeschrittene, die ein Rohatsu und ein Sommersesshin planen, empfehle ich diesmal das Dezember und das Februar Rohatsu hintereinander. Ich biete euch einen darauf individuell abgestimmten Übungsplan für die Zeit zwischen den Jahren an. Dadurch wird diese Zeit eine besonders kraftvolle, befreiende dichte Übungsperiode von drei Monaten, die sonst nur Zen-Mönchen vorbehalten ist.

Unser Bewusstsein, mehr und mehr geprägt durch unseren Weg, wird maßgeblich entscheiden, wohin wir gehen. Seid voller Freude und Dankbarkeit dafür, dass jeder von uns diese Entscheidungs-Dimension hat, die letztlich eine Bewusstseins-Dimension ist. Denn das war nicht immer so und wird nicht immer so sein.

Jetzt ist die Zeit.