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Folge dem Weg deines Herzens – unabhängig von allem

Von Hinnerk Syobu Polenski

Ein Buddha zu sein bedeutet: seinen eigenen Weg zu gehen. Nichts anderes meint: „Unabhängig von allem - folge dem Weg deines Herzens“. Dieser Satz ist das Leitmotiv des Daishin Zen.

Das Ideal ist der Mensch. Ein Mensch - wie Du und ich - das Vorbild Gautama Siddharta, der aus eigener Kraft, verbunden mit Ausdauer und Hingabe durch den mittleren Weg zu Shakyamui Buddha wurde. „Unabhängig von allem, folge dem Weg deines Herzens “ bedeutet in erster Linie, Vertrauen in sich Selbst zu haben, Vertrauen in den eigenen Erleuchtungsgeist.

Mein Weg als Mensch mit Stärken und Schwächen

In der Praxis, im Alltag bedeutet der Buddha-Weg, die Buddha –Übung:

Tägliches Zazen: die tägliche Übung und die tägliche Selbstwertschätzung - nur Zeit und Fokus für mich und meinen Weg zum Glück und zur Befreiung aus Verstrickung und Leid. Es ist die Kultivierung des Weges anhand der sieben Übungstore des Daishin Zen. Die sieben Tore sind: Entspannung (Anhalten), Energie (Ki), Klarheit (Wachheit), Versenkung (Samadhi), Herz (Metta), Weisheit (Schärfung von Intellekt, Verstand und Intuition), Torloses Tor (das Leben als Leben erfahren).

Wichtig ist auch die tägliche Ausrichtung durch Rezitation, die Reinigung der Geistesprägung, unserer Gewohnheiten, und Ausrichtung auf den Erleuchtungsgeist. Die Kultivierung der Sehnsucht, die Entwicklung des Heilsamen und die Verstärkung der Disziplin sind wichtige Stationen auf dem Weg des Herzens.

Irgendwann wird dann aus Zazen Zen. Es entsteht die erste Einsicht, dass es kein Zen gibt oder alles Zen ist. Es folgt die Entwicklung einer eigenen inneren Ethik und der Eintritt in tiefe Einsicht. Der Weg wird in Allem sichtbar und fest: Kraft, Furchtlosigkeit, Freude und Güte nehmen im Alltag zu.

Selbstvertrauen ist der Schlüssel

Selbstvertrauen ist der große Schlüssel, mangelnde Selbstwertschätzung, Nicht-Dürfen sind die großen Hindernisse.

Ein Beispiel für diese Kraft, Furchtlosigkeit und Güte spiegelt sich auch in der bekannten Zen-Geschichte von Meister Hakuin, er lebte 1685 bis 1768 in der Poststation Hara, dem heutigen Numazu in Japan, und dem Kind: „Zen-Meister Hakuin wurde ob seines untadligen Lebenswandels überall gepriesen. Ein schönes japanisches Mädchen, die Tochter eines Lebensmittelhändlers, wohnte in der Nachbarschaft. Eines Tages entdeckten die Eltern, dass ihre Tochter schwanger war. Über den Vater schwieg sich das Mädchen aus, machte dem Ärger aber schließlich ein Ende, indem sie Hakuin benannte. Zornig eilten die aufgebrachten Eltern zu dem Meister. ?“So?” Das war alles, was er sagte. Das Kind wurde geboren und zu Hakuin gebracht, der zu dieser Zeit seinen guten Ruf schon verloren hatte, was ihn aber nicht weiter störte. Rührend sorgte er für das Baby. Ein Jahr später beichtete die reuige Mutter ihren Eltern, dass der wirkliche Vater des Kindes ein junger Mann sei, der auf dem Fischmarkt arbeitet. Die Eltern eilten sofort zu Hakuin, fragten ihn nach dem Kind und sagten sie wollten es wieder zurück haben. ?“So?”, das war alles, was er sagte, als er ihnen das Kind reichte.“

Hakuin`s Kommentare waren immer nur „So?“.

„So“: folge dem Weg deines Herzens - unabhängig von allem

Es geht um das Werden des innerem Selbst

Es geht also um Wachsen, um ein Werden des inneren Selbst. Alles im Inneren, alle Rollen, Figuren, Vorstellungen müssen losgelassen werden. Ihr müsst still und ganz allein sein, euch selbst zu genügen. Das ist am Anfang nicht einfach.

Kein Erreichen, kein Ende, sondern wie mein Lehrer sagt: „Continue for ever!“ Schritt für Schritt, Tag für Tag, Übung für Übung näher dem Glück, der Freiheit. Mehr und mehr freier reiner Geist.

Ich kann mich immer nur wiederholen:
Wirklichkeit ist nicht etwas,
das im Außen gefunden wird.

Unabhängig von Allem. Folge dem Weg deines Herzens.